Der große Saal des Pallottiheims war während der rund fünfstündigen Veranstaltung am Samstag fast durchgehend voll belegt – und das bei einer Bestuhlung für 100 Leute. „Ich bin begeistert von diesem großen Zuspruch“, sagte der Lions-Präsident Jörg Lawrenz. Ob beim Vortrag von Frank Gaschler zum Thema Diabetes und deren neuen Behandlungsmethoden oder Tobias Bösings Vortrag zum Thema Reisemedizin und nötige Impfungen – das Interesse war sehr groß.

Dasselbe galt für den Vortrag des Kardiologen Michael Ritter, der für den erkrankten Stefan Asbach von der Hegau-Klinik Singen zum Thema plötzlicher Herztod eingesprungen war. Er hat es verstanden, dieses nicht einfache Thema sehr fesselnd zu präsentieren und bot viele Fakten. Das Risiko steige mit dem Lebensalter, Männer seien stärker betroffen als Frauen. Sein Tipp im Notfall: „Rufen Sie nicht bei Ihrem Hausarzt an, sondern sofort die Rettungsnummer 112.“ Auch sei man schlecht beraten, wenn man meine, mit dem Notruf bis zum nächsten Morgen zu warten, wenn der Notfall nachts eintrete. „Sofort reagieren, jede Minute ist entscheidend.“

 Dass das Sitzen mit überschlagenen Beinen der Gesundheit nicht förderlich ist, unterstrich Michael Ritter, der auch zum Thema Thrombosen referierte. Denn diese Sitz-/Beinhaltung verenge die Venen, was zu einem gehemmten Blutfluss führe. Und das wiederum könnte der Anfang einer Thrombose und im fortgeschrittenen Stadium einer Embolie sein. Tatsächlich seien Thrombosen die dritthäufigste tödliche Herz-Kreislauf-Erkrankung nach Herzinfarkt und Schlaganfall – und bei Frauen eine der häufigsten Todesursachen.
 
 Lawrenz bat die Gäste um einen Obolus „für eine wirklich gute Sache“ und meinte damit zwei Institutionen: die Werkstatt für Menschen mit Behinderung St. Michael in Hindelwangen sowie das Hegau-Jugendwerk in Gailingen. Ferner bedankte sich Lawrenz bei den Ausstellern für deren Beteiligung und deren Spenden, die mit den Gästespenden 5000 Euro ergaben.
 
Südkurier vom 22. November 2023, Reinhold Buhl